Heute möchte ich mich mal über ein Thema auslassen, welches mir jetzt schon länger ein Klotz am Bein ist: Die Post. Ich meine damit nicht ausschließlich die Deutsche Post, sondern eigentlich alle Post-/Paketunternehmen.
Seitdem ich alleine wohne kämpfe ich immer wieder damit, dass ich einen ganzen Tag zu Hause rumsitze und Däumchen drehe, um auf die Post zu warten. Und am Ende des Tages - oh Wunder- liegt dann ein Zettel im Briefkasten a la "Schade, wir haben Sie verpasst!" (dpd) oder "Ihr Hermes Bote war hier.". Ich frage mich, wie das sein kann. Liegt das an der Inkompetenz und Faulheit der Paketboten oder muten die Unternehmen ihren Zustellern zu viel zu?
Auf der einen Seite kann ich verstehen, dass die Zusteller einen vollgepackten Zeitplan haben und stark unter Druck stehen. Sie haben wenige Minuten Zeit, um Päckchen auch in den 20. Stock zu bringen. Das rechtfertigt aber nicht eine schlampige Ausführung ihres Jobs. Heute Morgen klingelte es bei mir an der Tür, ich bin an die Sprechanlage gegangen - niemand war da. Drei Stunden später gehe ich aus dem Haus und zwischen den Klingeln steckt ein Zettel - der altbekannte "Wir haben uns LEEEEEEEEIIIIIIDER verpasst"-Zettel. Das konnte nicht wahr sein. Geklingelt, Zettel dazwischen geklemmt, und wieder gegangen. Unglaublich.
Als ich dann wieder zu Hause war habe ich mich an die Nummer auf dem Zettel gewandt. Am Telefon eine Mitarbeiterin, die mir nicht helfen konnte und auch nicht wollte. Sie verwies mich an das Online-Kontaktformular. Wozu gibt es diese Hotline, wenn die Menschen am anderen Ende der Leitung eh nichts für mich tun können?
Eine andere Geschichte: Anfang Dezember sollte mein Paket mit Hermes geliefert werden. Ersten Zustelltermin verpasst, Zettel im Briefkasten. Alles klar. Auf dem Schreiben wurde mir der nächste Liefertermin angekündigt, also wartete ich den ganzen Tag zu Hause, um am Ende einen zweiten Zettel zu finden, natürlich an der Außenseite der Tür, denn der Bote hatte nicht geklingelt. Also wartete ich am nächsten angegebenen Lieferdatum wieder den ganzen Tag. Aber es kam nichts, nicht einmal der altbekannte blaue Wisch. Und bis zum heutigen Tag habe ich nichts mehr von meinem Paket gehört. Heute habe ich dann bei Hermes angerufen, um mich zu informieren, was aus meinem Paket geworden ist. Wurde am 31. Dezember zurück zum Absender geschickt. Der Postbote hatte eingetragen, dass ich auf vier Zettel nicht reagiert hätte. Eine dreiste Lüge, die mich um mein Luftbett gebracht hat.
Wie bereits gesagt, ich kann den Druck, dem die Zusteller ausgeliefert sind, durchaus verstehen. Aber trotzdem kann es nicht sein, dass man klingelt, nur um geklingelt zu haben und den Zettel einfach neben die Klingel klemmt. Schließlich bestelle ich, um eine Dienstleistung erfüllt zu bekommen. Damit ich meine fünf Obstkisten eben nicht selbst in den dritten Stock schleppen muss. So zahle ich dafür, dass ich die Sachen nach langem Rumgeärgere an einer Paketstation abholen kann. Dann hätte ich mein Zeug direkt im Laden kaufen und mir die Versandkosten sparen können.
Ich habe heute dann Beschwerde eingereicht bei dpd. Mal sehen ob die Online-Menschen mehr auf dem Kasten haben als die Telefontante. Ich habe viele Freunde, Bekannte und Familienmitglieder, denen es ähnlich geht. Meine Eltern zum Beispiel. Den ganzen Tag zu Hause, aber ein Zettel im Briefkasten mit "Sie können es beim Nachbarn abholen" - nur weil der Postbote zu faul ist, in den dritten Stock zu laufen und es dann lieber bei den Nachbarn im Erdgeschoss abgibt.
Bei den ständig steigenden Versandkosten frage ich mich, wie der Service immer mehr darunter leiden kann. Vielleicht sollten DHL, dpd, Hermes & Co sich mal Gedanken darüber machen, mehr Zusteller einzustellen, um ihre Mitarbeiter zu entlasten. Das würde sowohl den Kunden, als auch den Mitarbeitern dienen. Denn auf Dauer werden sie sich damit ein Eigentor schießen. Der Erfolg eines Unternehmens ist schließlich von der Zufriedenheit seiner Stakeholder abhängig - und dazu zählen auch Kunden und Mitarbeiter.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen